München/Münster – Bund und Länder haben sich auf teils einfachere Möglichkeiten zum Abschuss von Wölfen geeinigt – Bayern gehen die Neuregelungen aber noch immer nicht weit genug. „Die Beschlüsse der Umweltministerkonferenz können nur ein erster Schritt sein. Weitere Rechtsänderungen sind notwendig. Hier sind Bund und EU gefordert“, sagte Bayerns Ressortchef Thorsten Glauber (FW). Konkret fordere der Freistaat weiterhin eine neue Rechtsgrundlage, welche Abschüsse unabhängig von möglichen Rissen aufgrund der reinen Zahl an Tieren in einer Region ermöglicht.
Konkret setzt der Beschluss der Umweltministerkonferenz für Schnellabschüsse von Wölfen voraus, dass diese trotz vorhandener Herdenschutzmaßnahmen wie Zäunen Nutztiere gerissen haben. Zudem sollen die Bundesländer bestimmte Regionen mit vermehrten Wolfsrissen festlegen können, in denen für einen Abschuss nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden muss.
Der Bund Naturschutz in Bayern erklärte, der Beschluss sei praxisnah und vertretbar. „Für uns ist entscheidend, dass ein Herdenschutz praktiziert wurde“, sagte Landeschef Richard Mergner. Wenn Glauber nun noch weitergehende Regelungen fordere, sei dies „eines Umweltministers, der sich für Problemlösungen einsetzen soll, unwürdig“.
Glauber erklärte: „Wir werden beim Thema Wolf weiter Druck machen.“ Erneut forderte er den Bund auf, „endlich die FFH-Richtlinie vollständig“ umzusetzen. „Das macht den Weg frei für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Auch ein Einsatz bei der EU für eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfs ist erforderlich. Die aktuelle Situation ist unbefriedigend.“ Auch Nutztierhalter und Landwirte hatten weitergehende Maßnahmen gefordert.