Rottach-Egern – Es dürfte das
Gastro-Comeback des kommenden Jahres werden: Der Sterne-Koch Christian Jürgens, einst Aushängeschild des Luxus-Restaurants im Hotel Überfahrt am Tegernsee, eröffnet ein eigenes Restaurant. Nach Informationen unserer Zeitung übernimmt der 55-Jährige im Frühjahr das Restaurant Egern 51 in der noblen Seestraße 51 in Rottach-Egern am Tegernsee.
Das Lokal betreibt bislang der Gastronom Stephan Zink, allerdings hat es laut Homepage „bis auf Weiteres und aus betrieblichen Gründen“ Betriebsurlaub. Der Anrufbeantworter spricht von Personalmangel. Doch es wird seit ein paar Wochen kräftig saniert und gebaut. Zink betreibt in Rottach ein weiteres Lokal, das Postillion. Auf Nachfrage heißt es, dass man sich bereits vor rund sechs Wochen entschieden habe, das Egern 51 nicht wieder zu eröffnen.
Im Tegernseer Tal ist es inzwischen ein offenes Geheimnis, dass der prominente Christian Jürgens der Nachfolger ist. Sein neues Lokal liegt dann rund 400 Meter Luftlinie von seinem ehemaligen Arbeitsplatz entfernt –dem Althoff Seehotel Überfahrt. Dort hat sich der Starkoch zahlreiche Auszeichnungen und mehrmals hintereinander drei Michelin-Sterne erkocht – das haben in Deutschland nur wenige Köche erreicht.
Im Mai allerdings stellten die Hotelbetreiber Jürgens frei. Dem „Spiegel“ zufolge soll der Spitzenkoch Mitarbeiter schikaniert und belästigt haben. Wie Ende November berichtet, stellte die Staatsanwaltschaft die Vorermittlungen ein, es habe „keine hinreichenden Anhaltspunkte für verfolgbare Straftaten“ gegeben. Christian Jürgens, der mit seiner Familie in Rottach-Egern lebt und verwurzelt ist, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Zu der Restauranteröffnung äußerte er sich nicht. Unklar ist daher auch, ob er mit dem neuen Lokal einen Stern erkochen will oder ob es eher in Richtung hochkarätiges Bistro gehen wird.
Im Gourmetrestaurant Überfahrt ist seine Nachfolge immer noch nicht geklärt, einen passenden Sternekoch hat man dort offenbar noch nicht gefunden. Im Juni war vorübergehend der Berliner Kochkünstler The Duc Ngo eingesprungen. Doch die Zusammenarbeit endete nach der Sommersaison. Im November hatte die Althoff-Gruppe angekündigt, das neue Konzept in den nächsten Wochen vorzustellen.