Bauern erzürnt über geplante Agrardiesel-Streichung

von Redaktion

München – Erbitterten Widerstand haben Bayerns Bauern gegen die von der Ampelkoalition geplante Abschaffung des Agrardiesels angekündigt. „Mit dem angekündigten Aus für den Agrardiesel liefert die Ampelkoalition die Landwirtschaft in Deutschland ans Messer“, zeigte sich Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner gestern erzürnt. Der drohende Wegfall der steuerlichen Vergünstigung beim Kraftstoff bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft – die Folgen könnten entweder deutlich erhöhte Lebensmittelpreise sein oder mehr klima- und umweltschädliche Importe von Lebensmitteln aus anderen Teilen der Welt. „Dazu kann und darf es nicht kommen.“

Die Bauern hatten sich auf Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) verlassen, der noch vor einer Woche versichert hatte, dass das Dieselprivileg nicht zur Diskussion stehe. Noch gestern kritisierte auch Özdemir die Pläne: „Ich habe immer davor gewarnt, die Landwirtschaft überproportional zu belasten.“ Wenn den Landwirten diese Subventionen gestrichen würden, entstünde ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern, den er für problematisch halte. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, nennt die Pläne eine „Kampfansage an uns Bauernfamilien“. Bislang erhalten die Bauern pro Liter Diesel eine Beihilfe von 21,48 Cent. Laut Bayerischem Bauernverband würde eine Streichung für die Landwirte eine Erhöhung der Kraftstoffkosten um 10 bis 15 Prozent bedeuten. Die Folgen seien verheerend. Die Landwirte hoffen nun auf die parlamentarische Debatte zum Bundeshaushalt zum Jahresbeginn. „Wir werden uns als Branche nicht zurückhalten“, hieß es gestern. Pläne, wie der Widerstand aussehen soll, gibt es noch nicht – die Bauern wurden von der Diesel-Streichung komplett überrascht. CLAUDIA MÖLLERS

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