Das sind Deutschlands teuerste Immobilien

von Redaktion

VON ISABEL WINKLBAUER

München – Wir befinden uns im Jahr 2023. Ganz Bayern leidet unter der Immobilienkrise. Ganz Bayern? Nein! In einem kleinen Marktsegment bleiben die Kaufpreise unverändert hoch: im Super-Premium-Bereich. Ultra-Luxuswohnungen werden weiter zu sagenhaften Preisen angeboten, belegt eine Analyse des Portals Immowelt, das die Kaufimmobilienangebote 2023 in Deutschland untersuchte. Demnach wurden die teuersten Immobilien zu fast einem Drittel in Bayern gehandelt.

Auf Rang eins liegt der Liste zufolge die Villa der Arnold-Familie in Stephanskirchen bei Rosenheim: Sie steht seit Jahresbeginn für 29,5 Millionen Euro zum Verkauf. Bob Arnold, Sohn von Arri-Mitgründer August Arnold, wohnte in dem Anwesen mit 1000 Quadratmetern Wohnfläche und zehn Hektar Grundstück, das sein Vater 1950 kaufte. Auf Rang vier und acht schaffte Bayern es mit Villen in Grünwald und München-Bogenhausen für 15 und 12,9 Millionen Euro.

Bei den Wohnungen gewinnt München Silber: Das laut Auswertung zweitteuerste Refugium der Republik war 2023 ein Penthouse im fünften bis siebten Stock des sanierten Hochbunkers an der Ungererstraße. Mit 10,8 Millionen Euro war die Bleibe inseriert, inzwischen meldet der Makler sie auf seiner Internetseite als verkauft. Zwei Wohnungen im Münchner Lehel landen mit 7,6 und 6,9 Millionen auf Platz sechs und neun.

Einer, der das Phänomen erklären kann, ist Christian Ehbauer. Er ist mit seiner Agentur Upmarket Properties spezialisiert auf Super-Premium-Immobilien und erklärt: „Zunächst muss man unterscheiden zwischen normalen Luxus-Immobilien mit Quadratmeterpreisen zwischen 13 000 und 17 000 Euro, und Super-Premium-Immobilien. Im ersteren Fall ist die Krise ebenfalls präsent. Auch in Schwabing und im Fünf-Seen-Land gibt es derzeit Preisabschläge von zehn bis 20 Prozent des Angebots. Super-Premium-Objekte stehen dagegen abseits des Markts. Hier gelten eigene Regeln.“ Das heißt, wer Raritäten wie die Arnold-Villa oder das Penthouse kauft, ist so reich, dass er nicht finanzieren muss. „Diese Leute zahlen cash“, sagt Ehbauer. „Sie ziehen oft selbst ein, müssen nicht mit Mieten oder Krediten rechnen. Der Preis spielt keine Rolle.“ Andererseits würden solche Objekte nur von Erbengemeinschaften, bei Scheidung oder wenn der Eigentümer wegzieht, verkauft. „Die Verkäufer stehen nicht unter Druck, müssen kaum nachgeben.“ Allerdings liegt der Marktanteil solcher Super-Luxusimmobilien laut Ehbauer bei höchstens einem Prozent.

Artikel 10 von 11