Deutschlandticket: Steigen auch bayerische Kommunen aus?

von Redaktion

München – Der Bayerische Städtetag schließt einen Ausstieg kommunaler Nahverkehrsbetreiber aus dem Deutschlandticket im Freistaat nicht aus. Der Kreistag von Stendal in Sachsen-Anhalt hatte beschlossen, dass das Ticket in den Bussen dort ab Januar nicht mehr gilt. Der Sprecher des Bayerischen Städtetags, Achim Sing, sagte, den Kommunen als Aufgabenträgern des ÖPNV stünden „für das Jahr 2024 unzureichende Bundes- und Landesmittel zur Verfügung“. Es sei „durchaus möglich, dass sich kommunale Aufgabenträger aufgrund einer angespannten Haushaltslage dafür entscheiden müssen, das Deutschlandticket nicht weiter zur Anwendung zu bringen“.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte: „Für Bayern sehe ich aktuell keine Entscheidungen wie die aus Stendal.“ Die Verkehrsministerkonferenz müsse aber Anfang 2024 eine dauerhafte Lösung finden. „Wir werden dabei auch über einen Preisanstieg diskutieren müssen.“ Der Bayerische Städtetag geht davon aus, dass die Kommunen das Ticket zumindest bis Ende April anwenden. Lege die Verkehrsministerkonferenz bis Februar kein Konzept vor, „das das Finanzierungsrisiko nicht einseitig auf die kommunalen Aufgabenträger schiebt, sieht der Städtetag den Fortbestand des Deutschlandtickets ernsthaft infrage gestellt“, sagte Sing.  dpa

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