Überschwemmung im Herrschinger Kita-Neubau

von Redaktion

Defektes Ventil verursacht riesigen Wasserschaden – Betreuungsplan ab Februar steht nun auf der Kippe

Herrsching – Ein defektes Ventil hat im neuen Kinderhaus in Herrsching am Ammersee einen großen Schaden verursacht. In der Nacht auf Freitag liefen große Mengen Wasser vom Obergeschoss ins Untergeschoss. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Bürgermeister Christian Schiller. Nicht nur, weil der Schaden in die Hunderttausende gehen dürfte. Auch die für Januar geplante Schlüsselübergabe wird nicht mehr zu halten sein. Im Februar sollte der Betrieb in dem Kinderhaus losgehen. Die Gemeinde arbeitet bereits mit Hochdruck an Übergangslösungen.

Reinigungskräfte hatten die Überschwemmung am Freitagmorgen entdeckt. Statt sich um die Feinreinigung des Kinderhauses zu kümmern, mussten sie das Wasser aufwischen und mit Nasssaugern durch das Haus gehen. Zu dem Unglück war es wohl in der Nacht gekommen. „Ursache war offensichtlich ein technischer Defekt an einer Hygienespülung“, sagt der Bürgermeister. Sie spült alle 72 Stunden für circa drei Minuten sämtliche Trinkwasserleitungen im Gebäude, damit sich keine Legionellen absetzen können. Das defekte Ventil hat vermutlich dazu geführt, dass über mehrere Stunden hinweg das Wasser regelrecht aus der Wand gelaufen ist. Durch den Deckenaufbau gelangte es in die Zwischendecke und ins Erdgeschoss. Als sich Schiller Freitagmorgen ein Bild machen wollte, tropfte das Wasser durch die Zwischenwände, die Holzwände hatten sich vollgesaugt, die Böden waren beschädigt, ebenso die Trockenbauwände. „Wir können den ganzen Schaden noch gar nicht abschätzen.“ Womöglich seien 16 bis 17 Räume betroffen.

Das Kinderhaus besteht nahezu komplett aus Holz und hat rund neun Millionen Euro gekostet. Im Kinderhaus sind 150 Betreuungsplätze entstanden. Wie die Betreuung nun möglich sein wird, ist die drängende Frage. Der Mietvertrag im Kindergarten Kunterbunt läuft im April aus, erklärt Schiller. Die Eigentümerin erklärte sich Freitag bereit, den Vertrag wegen der Wasserkatastrophe um ein paar Monate zu verlängern. Die Gemeinde will weitere Plätze für eine vorübergehende Betreuung schaffen. Noch am Freitag beauftragte der Bürgermeister eine Bautrocknungsfirma. PETER SCHIEBEL

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