von Redaktion

Gestern lurte ich mit Waschbär Waldemar in ein Fenster und wir bestaunten den Christbaum im Zimmer. Da entdeckte Waldemar in ihm plötzlich eine Gurke. „Was macht die denn da?“, fragte er. „Ah, du hast die Gurke gefunden! Jetzt solltest du eigentlich ein Geschenk bekommen“, quakte ich und warf vor Freude die Flügel in die Luft. „Hä ?“, brummte der Waschbär ungläubig. Ich erklärte ihm, dass manche Zweibeiner unter den vielen Christbaumkugeln eine Glas-Gurke aufhängen. Es ranken sich um diesen lustigen Brauch sogar zwei Legenden. Die eine hat ihren Ursprung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der bayerisch-thüringischen Grenzregion. Grund für die Gurke am Christbaum soll die Armut der Familien gewesen sein. Man konnte es sich nicht leisten, jedem Kind ein Geschenk zu machen – so bekam das Kind, das die im Baum versteckte Gurke entdeckte, das Geschenk. Nach der zweiten Legende ist ein Bayer namens John Lower in Kriegsgefangenschaft schwer erkrankt und dachte, er wäre dem Tode geweiht – so wünschte er sich als letzte Mahlzeit eine saure Gurke. Wie durch ein Wunder war er nach dieser Mahlzeit wieder gesund. Aus Dankbarkeit soll er jedes Jahr eine Gurke an seinen Baum gehängt haben.“ Eure Paula

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