500 Landwirte protestieren

von Redaktion

Groß-Demo in Freising – Solidarität kommt auch von Bäckern

Freising – So ging es auf dem Freisinger Marienplatz selten zu: 500 Landwirte waren gestern zusammengekommen, um gegen die Sparpläne der Ampel-Regierung zu protestieren. Auf den Nummernschildern der Traktoren war zu erkennen, dass auch zahlreiche Bauern aus anderen Landkreisen zu der Demo gekommen waren. Viele Fahrzeuge wurden in die Luitpoldanlage umgeleitet, was für lange Staus sorgte.

Der Bauernverband-Bezirkspräsident von Oberbayern, Ralf Huber, ergriff als Erster das Mikrofon und sparte nicht mit drastischen Worten. Die geplante Abschaffung der Agrardieselsubventionen und das Ende der Vergünstigungen für die Kraftfahrzeugsteuer für Land- und Forstwirtschaft sei „eine Unverschämtheit“. Die Milliarde, die eingespart werden solle, würde von „uns, der schwächsten Gruppe“ weggenommen. Letztlich würden die Sparmaßnahmen allerdings die Gesamtbevölkerung treffen. Am Ende zahle der Verbraucher für jede Mahlzeit zehn Mal mehr als bisher. „Die Politik trägt das Geld in alle Welt und vergisst, was zu Hause mit ihrem Volk ist.“

Solidarisch mit den Landwirten zeigt sich Stefan Geisenhofer von der gleichnamigen Bäckerei in Freising. „Landwirte, Bäcker, Verbraucher – wir sitzen alle in einem Boot.“ Niemand wolle, dass Lebensmittel einmal um den Globus transportiert werden müssten. „Aber die Politik verpennt, dass sie uns alle aufarbeitet.“ So gebe es bald keine heimischen Produkte mehr, die konkurrenzfähig zu denen aus dem EU-Ausland seien. Die Landwirte kündigten an, dass es nicht ihr letzter Protest bleiben werde.

MAGDALENA HÖCHERL

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