München – Viele Zugreisende mussten am Freitag Geduld beweisen. Zoltan fegte über Deutschland und sorgte besonders im Fernverkehr für etliche Zugausfälle.
Auf der Straße kam es bayernweit wegen der starken Sturmböen und des Dauerregens zu Beeinträchtigungen und vielen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Vor allem umgestürzte Bäume haben für Schäden gesorgt. Auf der A 93 kam es bei Mainburg zu mehreren Unfällen, nachdem ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt war. Ein Lastwagenfahrer wurde dabei schwer verletzt.
Im Landkreis Passau kam es aufgrund des starken Windes zu kurzzeitigen Stromausfällen. In Oberfranken musste die A9 im Kreis Kulmbach zeitweise komplett gesperrt werden, weil Hinweisschilder auf die Fahrbahn ragten. In Remlingen (Landkreis Würzburg) verlor ein 36 Jahre alter Fahrer die Kontrolle über sein Auto und landete im Graben. Der unbeladene Anhänger des Fahrzeugs war von einer starken Windböe erfasst worden, wodurch das Auto ins Schleudern geraten war. Der Mann blieb unverletzt.
In Wartenberg im Kreis Erding stürzte ein Baum auf ein Haus und das davor abgestellte Auto. Auf einer Kreisstraße im Kreis Erding stürzte ein Baum auf ein Auto. Die Beifahrerin wurde leicht am Kopf verletzt und erlitt einen Schock. Auch in München kam es zu hunderten Einsätzen. Das Tollwood-Festival auf der Theresienwiese schloss am Freitagabend vorzeitig wegen der Wetterprognose. Auch der Schlosspark Nymphenburg blieb geschlossen. Am Tegernsee wurden am Donnerstag und Freitag die Adventsmärkte abgesagt. Auch Friedhöfe wurden gesperrt.
Zu einem kuriosen Vorfall kam es im Kreis Bad Kissingen. Ein Bürger meldete: „Die Kirche brennt.“ Allerdings war nur die Weihnachtsbeleuchtung so sehr in Schwung geraten, dass es wie ein Flackern von Flammen aussah.
Andere Regionen Deutschlands waren noch deutlich stärker von Zoltan betroffen. In Neuharlingersiel in Ostfriesland ist eine Fähre auf die Kaimauer geschoben worden. An der Nordseeküste sowie entlang der Flüsse Elbe und Weser wurde gestern vor einer schweren Sturmflut gewarnt. In Thüringen stürzte ein 64-Jähriger durch die Sturmböen in ein Wehr und ertrank. dpa/mm