Eishockey-Hooligans attackieren Polizeikräfte

von Redaktion

Garmisch-Partenkirchen – Es sollte eine große Geburtstagssause werden: Am Wochenende feierte SC Riessersee vor gut 5000 Zuschauern im Olympia-Eissportzentrum in Garmisch-Partenkirchen sein 100-Jähriges – mit einem Derby-Klassiker gegen die Tölzer Löwen. Doch am Ende des Spiels überschatteten Attacken gegen die Polizei das Spiel, wie nun bekannt wurde.

Laut Polizei wurde ein 27-jähriger Polizeibeamter von einem 40-jährigen Mann aus dem Kreis Garmisch-Partenkirchen im Heimblock der Ostkurve eine Treppe hinuntergestoßen. Dabei stürzten zwei weitere Polizeibeamte. Der Angreifer und die Beamten seien dabei leicht verletzt worden. Die Polizisten brachten den Mann auf die Dienststelle. Daraufhin kam es im Stadion zu einem Tumult und einem Tritt gegen einen weiteren Polizisten – unter Verdacht hier ein 25-Jähriger aus Garmisch-Partenkirchen. Es wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Polizei ist alarmiert, spricht von einer „wachsenden Radikalisierung und Enthemmung in der Eishockey-Fanszene“. Im Fadenkreuz stehen die sogenannten „Ultras Garmisch“, ein Zusammenschluss, der sich dem Vernehmen nach erst vergangenes Jahr gebildet hat. Die Polizei schätzt die Anzahl auf etwa 30 bis 40 Mitglieder. Polizeisprecher Paul Klette nennt das Bündnis eine „Fangemeinde, die sich zu ernst nimmt“ und eine hohe Gewaltbereitschaft zeige. In dieser Saison habe es bereits mehrere Fälle gegeben, an denen die „Ultras Garmisch“ beteiligt waren.

Beim SCR beobachtet man die Entwicklung mit großer Sorge. „Wir werden das nicht tolerieren“, sagt Geschäftsstellenleiter Sebastian Ziener. as

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