Blume: Gender-Befürworter spalten die Unis

von Redaktion

München – Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisiert scharf die Initiatoren eines offenen Briefes, der sich gegen das geplante Gender-Verbot wendet. Diese machten „mit ihren Behauptungen Stimmung“ und spalteten „die Gemeinschaft an unseren Hochschulen“, erklärte Blume gegenüber unserer Zeitung.

Der offene Brief (zu finden über www.geschlechtergerechtesprache.de) ist unter anderem vom Netzwerk Genderforschung Bayern und der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen sowie der GEW veröffentlicht worden. Über 6000 Personen haben unterzeichnet, die meisten Uni-Beschäftigte aus Bayern (wir berichteten).

Blume sagt, die Initiatoren versuchten, „durch Missinterpretation den Eindruck einer Benachteiligung von Personen oder Gruppen zu vermitteln“. Das sei falsch. Die Bayerische Staatsregierung bekenne sich „ausdrücklich zur geschlechtergerechten Sprache“. Aber dabei gelte das amtliche Regelwerk, wie es der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgebe. „Keiner wird benachteiligt, wenn die deutsche Sprache nach den amtlichen Grundsätzen verwendet wird“, betont der Minister. Hingegen sage er „Nein zu sprachlicher Künstlichkeit und spracherzieherischen Tendenzen“. In den Organisationsrichtlinien der Staatsregierung wird die Gender-Schreibweise für Rechts- und Verwaltungsvorschriften verworfen. Offen ist, ob sich das so ohne Weiteres auf die Unis ausdehnen lässt, zum Beispiel auf Seminararbeiten von Studenten und Studentinnen oder Aufsätze von Uni-Personal. Im Sprachleitfaden etwa der Hochschule München wird die Gender-Schreibweise mit Doppelpunkten (Professor:in) empfohlen. Das muss wohl geändert werden. DIRK WALTER

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