Waldemar ärgerte sich gestern über den Preis einer Leberkassemmel: „Welch Unhold macht denn hier die Preise? Drei Euro für eine Leberkassemmel? Das ist Wucher!“ Der Metzger stapfte heran: „Ich mache die Preise. Aber die suche ich mir nicht aus. Schließlich habe ich Kosten. Ich muss unabhängig davon, ob ich etwas verkaufe, die Standl-Miete zahlen. Dann muss ich die Tiere vom Bauern kaufen, mir regelmäßig neue Hackebeile zulegen und so weiter.“
Der grimmige Metzger erklärte weiter: „Wie viel etwas im Laden kostet, ist immer davon abhängig, wie viel es in der Produktion kostet. Wenn mich die Leberkassemmel zwei Euro kostet, muss ich auch mindestens zwei Euro verlangen, sonst mache ich Verluste. Wenn ich mehr als zwei Euro verlange, mache ich Gewinne.“ Agnes schnatterte spitzfindig: „Das stimmt nur halb. Denn der Preis ist genauso von uns Einkäufern abhängig. Wenn Waldemar und alle anderen Konsumenten für die Leberkassemmel maximal 2,50 Euro zahlen würden, dann müsste der Verkäufer die Semmel für 2,50 Euro verkaufen. Sonst würde er gar nichts verdienen. Wenn genügend Menschen einen höheren Preis zahlen, zum Beispiel weil sie einen Bärenhunger haben, dann steigt der Preis auch.“ Eure Paula