Schwerer Gondel-Unfall im Skigebiet

von Redaktion

VON JOHANNES WELTE

Oetz – Das Traumwetter lockte am Dienstag im österreichischen Ötztal viele Wintersportler auf die Piste. Doch für eine Familie aus Dänemark endete der Skiurlaub gestern in einem Fiasko.

Zwei Brüder, 44 und 49 Jahre alt, waren am späten Vormittag mit einer 17-Jährigen und einem 19-Jährigen in die Gondel der Acherkogelbahn in Oetz gestiegen. Damit erreicht man das Skigebiet Hochoetz in 2000 Metern Höhe, die Bahn ist knapp drei Kilometer lang. Bei den beiden jungen Menschen handelt es sich um die Kinder des 49-jährigen Dänen.

Während die Familie in die Höhe schwebte, knickte im Wald plötzlich ein Baum um und traf das Tragseil genau dort, wo die Gondel aufgehängt ist. „Die Gondel stürzte senkrecht in die Tiefe“, berichtet Michael Haid vom zuständigen Bezirkskommando der Polizei in Imst. Rund sieben Meter. Mehrere Hubschrauber wurden alarmiert, um die Verletzten zu bergen. „Das Gelände ist steil und unwegsam“, berichtet Benjamin Rohrer, Sprecher der Bergbahnen Hochoetz. Alle vier Skifahrer wurden verletzt, der 49-Jährige wurde in kritischem Zustand in die Klinik nach Innsbruck geflogen. Die anderen drei kamen ins Krankenhaus nach Imst.

Die Gondelbahn sei auch angesichts des sonnigen Wetters voll ausgelastet gewesen, als das Unglück passierte, so der Sprecher der Bergbahnen. Alle anderen Skifahrer hätten die Kabinen sicher in der Tal- oder Bergstation verlassen können, erklärte eine Sprecherin der Polizei. „Die Gondeln wurden leer gefahren und danach der Betrieb eingestellt.“

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist Gegenstand der Ermittlungen, die im Moment wegen fahrlässiger Körperverletzung geführt werden. „Es war weder Sturm noch hatte es viel geschneit, sodass ein Schneebruch unwahrscheinlich ist“, sagt Haid. Eigentlich ist entlang der Gondeltrasse eine Schneise in den Wald gerodet. Warum steht daneben ein Baum, der so hoch ist, dass er auf die Gondel stürzen kann? „Bäume neben der Liftschneise dürfen durchaus so hoch sein, dass sie beim Umstürzen das Tragseil erreichen, es wurden alle Vorschriften eingehalten“, so der Bahnsprecher. Und: „Es gab in den Morgenstunden vor dem offiziellen Betriebsbeginn die vorgeschriebene Kontrollfahrt, bei der wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.“

Laut ORF meldeten sich später drei weitere Fahrgäste, die angaben, durch die Schwingungen des Tragseils verletzt worden zu sein.

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