Achensee – Viele Urlauber, die ins Zillertal wollen, haben diese Abkürzung schon lange entdeckt: Statt über die pickerlpflichtige Autobahn in das beliebte Tiroler Skigebiet zu fahren, nutzen sie die Straße über den Achensee. Das sorgt an den An- und Abreisetagen für Dauerstau in den Dörfern auf der Strecke, auch am Tegernsee und in Bad Tölz steigt die Verkehrsbelastung. Die Anwohner gehen schon seit Jahren wegen des Mautausweichverkehrs auf die Barrikaden.
In den vergangenen Weihnachtsferien war der Stau so schlimm, dass die Urlauber von ihren Navis über Wald- und Almwege gelotst wurden. Die Autofahrer standen bis zu eineinhalb Stunden im Stau – und sparten sich die 8,60 Euro für eine Tagesvignette.
Die Anwohner in den Ortschaften Achenkirch und Maurach sowie in Wiesing am Fuß des Achenpasses sind von den Autokolonnen genervt. Nach anhaltenden Protesten griffen die zuständige Bezirkshauptmannschaft (so etwas wie ein Landratsamt) in Schwaz und das Land Tirol durch. Eine Dosierungsampel zwischen der deutschen Grenze und dem Gemeindebereich von Achenkirch soll künftig dafür sorgen, dass nur so viele Autos durchgelassen werden, dass es zu keinen Staus mehr kommt. Zunächst sind Testläufe an den Samstagen in den Faschings- und den Osterferien (10. und 17. Februar sowie 23. und 30. März) geplant. „Die gesammelten Daten sollen dazu beitragen, weitere Verbesserungen zur Verkehrsabwicklung entlang der Achenseestraße und Richtung Zillertal zu ermöglichen“, erklärt Lea Knabl, Sprecherin der Tiroler Landesregierung. Dass es dann, wenn die Dosierampel auf Rot steht, zu langen Blechlawinen nördlich des Achensees kommen wird, ist absehbar. Warnschilder an der Autobahnausfahrt der A8 bei Holzkirchen sollen darauf hinweisen, dass der Verkehr auf der Mautausweichroute ausgebremst wird. we