Bayerns Vize-AfD-Chef Martin Böhm hat zugegeben, dass seine Partei Landtagspräsidentin Ilse Aigner politisch Schaden zufügen will. Darum habe man Ende 2023 überlegt, die „unausweichliche Verhaftung“ des per Haftbefehl gesuchten Abgeordneten Daniel Halemba öffentlichkeitswirksam zu inszenieren. „Der Gedanke, durch eine Verhaftung des H. eingangs des Plenarsaales weiter an der De-Legitimation Aigners zu arbeiten und noch stärker polarisierend auf die Bürger zu wirken, war zumindest charmant“, schreibt Böhm in einer Mail an die AfD-Mitglieder. Aigner zu beschädigen sei „legitimes politisches Ziel“. CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek sprach von einer „abstoßenden Attacke“. Die AfD wolle die Verfassungsorgane delegitimieren. „Sie sind Feinde des Parlaments, Feinde der Verfassung, Feinde der Demokratie.“ Auch SPD-Fraktionschef Florian von Brunn stellte sich hinter Aigner und forderte, ein AfD-Verbot zu prüfen. In einer Reaktion des Landtags ist von einer „entlarvenden Entgleisung“ die Rede. Aigner werde „weiterhin alles tun, was rechtsstaatlich geboten ist, um die Feinde unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu demaskieren“.