Altenstadt – Im Himmel über Altenstadt im Kreis Weilheim-Schongau trainieren regelmäßig Lehrgangsteilnehmer der Luftlande- und Lufttransportschule der Bundeswehr-Kaserne Franz-Josef-Strauß Fallschirmspringen. Jetzt gibt es wohl Probleme mit den Flugzeugen für die Übungen – denn die sind teuer.
Seit 2017 wurde mit einer M-28 Skytruck geübt, einer vergleichsweise kleinen Maschine, die aber für die Bedingungen in Altenstadt ideal war. Je nach Gepäck passen zehn bis 14 Fallschirmspringer in die Maschine. Außerdem konnte sie direkt auf dem kleinen Flugplatz landen. Im Gegensatz zur Alternative, der Transall. Zu der hätten die Fallschirmspringer jedes Mal erst nach Penzing fahren müssen. Mit dem privaten Besitzer der M-28 wurde ein Vertrag geschlossen, der Betreiber konnte auch kurzfristig angefordert werden, was bei der Transall komplizierter war.
Doch die M-28 darf jetzt nicht mehr für den Fallschirmsprung genutzt werden. Das Luftfahrtbundesamt hat Mitte vergangenen Jahres überraschend sein Veto eingelegt. „Es hieß, dass das Fallschirmspringen mit der Maschine nicht mehr genehmigt wird“, teilte ein Insider beim Neujahrsempfang der Kaserne mit. Von einem Tag auf den anderen mussten die Übungen über Altenstadt eingestellt werden. Das Luftfahrtbundesamt und das Luftfahrtamt der Bundeswehr streiten wohl. Der Fall soll es mittlerweile bis in die oberen Kreise des Verteidigungsministeriums geschafft haben.
Um die Fallschirmsprungausbildung zu erhalten, war zuletzt öfter der mittlerweile für den Fallschirmsprung zugelassene A400 über dem Landkreis zu sehen. Das Problem: „Eine Stunde mit der M-28 kostet ohne Treibstoff 6000 Euro, beim Airbus sind es 60 000 Euro“, so der Insider. Bei einer Anflugdauer von eineinhalb Stunden aus dem niedersächsischen Wunstorf, wo der A400 stationiert ist, macht das nur mit Hin- und Rückflug satte 180 000 Euro. Und da hat die Fallschirmübung noch nicht mal begonnen. BORIS FORSTNER