Regensburg/Freising – Vom Glanz der Agilolfinger über den Ersten Weltkrieg in Bayern und den Wandel des Freistaats durch seine modernen Großprojekte: Das Haus der Bayerischen Geschichte spannt mit seinen neuen Ausstellungen den zeitlichen Bogen über 1300 Jahre.
Das Spitzenkunstwerk der Landesausstellung in Freising ist der „Tassilo-Kelch“. Er wurde vom bayerischen Herzog Tassilo und dessen Gemahlin Luitpirga gestiftet. Zum ersten Mal seit mehr als 1000 Jahren wird der Kelch wieder in Bayern ausgestellt – vom 7. Mai bis 16. Juni im Diözesanmuseum. Für die restliche Zeit der Ausstellung wird eine Kopie gezeigt. Denn der Kelch wird unter hohen Sicherheitsauflagen vom Stift Kremsmünster in Österreich nach Freising gebracht. Und er wird nicht das einzige sehenswerte Stück sein, wie der Projektleiter Michael Nadler ankündigt.
Die Ausstellung wird vielfältig. Neben Tassilo und dem Heiligen Korbinian spielt auch Braunbär Bruno eine zentrale Rolle. Das Haus der Bayerischen Geschichte präsentiert um diese drei Figuren herum eine neue Sichtweise auf das Herzogtum Bayern, erklärt Richard Loibl, der Museumsdirektor vom Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Erzählt werde, wie im frühen Mittelalter „Bayern beinahe ein mächtiges Königreich geworden wäre“ und seine Macht durch Bistumsgründungen festigte. Der 2006 abgeschossene und danach ausgestopfte Braunbär Bruno wird vom Museum Mensch und Natur in München nach Freising kommen. Die Landesausstellung trägt den Titel „Tassilo, Korbinian und der Bär – Bayern im frühen Mittelalter“. Sie findet vom 7. Mai bis 3. November im Freisinger Diözesanmuseum statt. Erwartet werden mehr als 100 000 Besucher.
Auch in Regensburg bietet das Haus der Bayerischen Geschichte zwei neue Ausstellungen. Zum einen geht es in einer Kabinettsausstellung um Bayern im Ersten Weltkrieg, den bedrohlichen Militarismus und zugleich um das koloniale Erbe des Freistaats. Die Schau ist ab 22. März zu sehen. Die neue Bayernausstellung des Museums befasst sich ab 19. April mit bayerischen Großprojekten, die das Gesicht des Freistaats ab 1945 entscheidend veränderten. zz/epd