Das höllische Ende einer Ehe

von Redaktion

Prozessauftakt in Regensburg: 33-Jähriger überschüttete seine Frau mit 91 Grad heißem Öl

Regensburg – Im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Regensburg tritt Janos M. (33) in feinem Zwirn auf – doch daheim in Regenstauf soll er finstere Mordpläne gegen seine Ehefrau Daria M. (30) geschmiedet und sie dann mit siedend heißem Öl übergossen haben.

Laut Staatsanwalt Wolfgang Schirmbeck erhitzte Jonas M. am 12. Mai 2023 eineinhalb Stunden lang einen Kochtopf mit 3,2 Litern Öl. „Zwischen 14 und 14.25 Uhr erwartete er seine getrennt lebende Frau mit den Kindern wegen des geplanten Kindesumgangs.“ Im Treppenhaus übergoss er Daria M. um 14.25 Uhr mit dem zwischen 82 und 91 Grad heißen Öl im Nacken und Gesicht und traf auch seine Kinder. Staatsanwalt Schirmbeck dazu: „Er wollte hierdurch Rache an ihr wegen des laufenden Scheidungsverfahrens nehmen, sein alleiniges Besitzrecht über sie ausüben und sie für andere Männer unattraktiv machen.“ Nach mehreren lebenserhaltenden Operationen erschien die aus Russland stammende Visagistin gestern vor Gericht.

Mit entstelltem Gesicht, aber fester Stimme schilderte sie die Tat: „Ich hatte geklingelt, die Kinder liefen schon hoch. Ich rief ihm noch zu, er solle mir mit dem Kinderwagen helfen. Ich schaffte es aber selbst und sagte, ich gehe schon. Er rief ,Warte, warte‘. Dann kam er mit einem rauchenden Topf die Treppe runter und tat so, als würde er ausrutschen. Er schüttetet mir den Inhalt über den Kopf. Dann hat er gesagt, das sei keine Absicht gewesen und hat die Tür geschlossen.“

Es soll nicht der erste Vorfall in der vierjährigen Ehe gewesen sein. Schon in der Schweiz, wo das Paar vorher lebte, hatte sich Daria M. in ein Frauenhaus geflüchtet.

„Wenn er getrunken hatte, wurde er aggressiv“, sagte sie. Das merkten auch zwei Nachbarn, die Janos M. am Vortag der Tat als Killer anheuern wollte. „Er hat mir 10 000 Euro dafür geboten, wenn ich seiner Frau Säure ins Gesicht schütte“, sagte Nachbar Andre L. aus. Er habe abgelehnt. „Ich dachte, das sei alles im Suff zusammengesponnen.“

Nachbar Markus M. bekam am Vortag Nachrichten wie diese: „Ich bin echt so weit, dass ich Gedanken hatte, die F… selbst zu erwürgen, wenn sie morgens auf dem Weg zur Bahn ist. Dann bin ich zwar 15 Jahre im Bau, aber muss mich nicht mehr mit ihr rumschlagen.“ Oder: „Deswegen will ich sie so hässlich nach außen machen, wie sie innerlich ist.“ Zum Prozessauftakt am Freitag sagte Janos M. selbst nichts. Das Urteil soll am 22. März fallen.

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