München/Salzburg – Das nun auch am Freitag geltende Lkw-Fahrverbot auf der Tauernautobahn erzürnt die bayerischen Spediteure. Seit vergangener Woche dürfen Lkw über 7,5 Tonnen auf der Tauernautobahn A10 auch am Freitag von 13 bis 19 Uhr nicht mehr fahren. Ab Samstag gilt das Fahrverbot bereits ab 7 Uhr – und nicht mehr wie bisher ab 15 Uhr. Die Sperre gilt bis 30. März – allerdings befürchten Spediteure, dass sie verlängert wird. Der österreichische Autobahn-Betreiber Asfinag begründet die Sperre mit der „besseren Abwicklung des Verkehrsflusses“ und beruft sich auf eine Anordnung des österreichischen Umwelt- und Mobilitätsministeriums.
Auf der Tauernautobahn gibt es zwei Probleme. Zum einen saniert die Asfinag fünf Tunnel zwischen Golling und Werfen. Jeweils nur eine Fahrbahn in einer Richtung ist für den Verkehr freigegeben, Staus sind Alltag. Die Arbeiten dürften sich noch bis ins Jahr 2025 hinziehen. Zum zweiten rollt durch Salzburg jedes Wochenende eine Lawine von Ski-Ausflüglern.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): „Die vollständige Sperrung an Freitagen wurde von Salzburg mit Bayern nicht abgesprochen“. Selbst auf der stärker befahrenen Brenner-Autobahn, so das Ministerium, wurde bisher nie ein komplettes Fahrverbot unter der Woche verhängt. Der Freistaat Bayern erwarte, „dass der Verkehr auch in den Bauphasen überall so organisiert wird, dass er weiter fließen kann“.
Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des Landesverbandes Bayerischer Spediteure glaubt, dass es auf den österreichischen Autobahnen in den nächsten Jahren noch enger wird. In diesem Jahr beginnt wohl die Sanierung der Luegbrücke an der Brenner-Autobahn. „Der Alpen-Transit wird eine Herausforderung.“ dw