von Redaktion

Agnes und ich flogen durch Bayern. Unser Ausflugsziel: Der Rappenalpbach südlich von Oberstdorf, dort ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Oder eher war. Schon von weitem bemerkte ich, dass der Fluss ganz anders aussah, also noch im Frühling 2022, wo wir zuletzt da waren.

Agnes erzählte: „Hier hat sich ein Drama abgespielt. Obwohl es verboten ist, sollen hier Zweibeiner mit Baggern den Bach vertieft und das Ufer erhöht haben.“ Ich quakte zurück: „Warum ist das denn verboten?“ Agnes schob ihre Brille zurecht und erklärte quakend: „Dadurch bietet der Bach nicht die richtigen Bedingungen für die Tiere und Pflanzen, die hier leben. Auch für die Zweibeiner kann es Nachteile bieten, wenn Flüsse begradigt werden. Denn dann können die Flüsse bei Hochwasser nicht mehr über die Ufer treten. Bei natürlichen Flüssen bilden sich in den überfluteten Wäldern und Wiesen Lebensräume für etliche Tiere und Pflanzen. Das Wasser, was sich sonst auf Feldern und Wiesen verteilen würde, rauscht in begradigten Flüssen ungebremst flussabwärts und erhöht dort die Überschwemmungsgefahr. Deshalb wird der begradigte Fluss wieder renaturiert, also in seinen natürlichen Zustand zurückgebaut. Eure Paula

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