München – In ganz Bayern haben Bauern am Mittwoch erneut gegen die Steuerpläne der Bundesregierung protestiert. Ab dem Vormittag begannen die angemeldeten Blockaden von rund 80 Autobahnauffahrten, wie die Polizei mitteilte. Ein Großteil des Berufsverkehrs sei aber schon durch gewesen, die Behinderungen seien nicht sehr groß gewesen, sagte ein Sprecher des ADAC Südbayern.
Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands gab es mehr als 250 Aktionen mit mehreren tausend Traktoren an Autobahnauffahrten, Anschlussstellen und Verkehrsknotenpunkten. Die meisten waren angemeldet und mit Behörden und Polizei abgesprochen. Blockaden wurden in regelmäßigen Abständen aufgehoben, um Fahrzeuge wieder passieren zu lassen.
Die Ampelkoalition will Agrardiesel künftig stärker besteuern, um Haushaltslöcher zu stopfen. Am Donnerstag soll der Bundestag darüber beraten, am Freitag soll die Entscheidung fallen. Bayerns Bauernverbandspräsident Günther Felßner sagte: „Unsere Aktionen sind ein Hilferuf. Diese Regierung setzt die Zukunft der heimischen Landwirtschaft aufs Spiel.“
Am Vormittag waren Autobahnauffahrten rund um München dicht. Betroffen waren die A8, A9, A94, A95, A96, A99 und A995. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord meldete rund 25 Versammlungen mit etwa 350 Teilnehmern und 200 Fahrzeugen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zählte Versammlungen mit insgesamt 680 Traktoren. Es habe keine gefährlichen Blockaden auf den Fahrbahnen und Ausfahrten der Autobahnen gegeben, aber Behinderungen auf der A8 durch langsam fahrende Fahrzeuge. Am Donnerstag und Freitag haben Landwirte weitere Blockaden in Oberbayern angekündigt. mm/dpa