Medizinischer Meilenstein am Krankenhaus Agatharied

von Redaktion

München – Beim Einsetzen eines neuen Knie- oder Hüftgelenks geht es vor allem um Präzision. Die Position der Prothese im Knochen muss exakt sein – bis auf den Millimeter. Denn der perfekte Schnitt sei die wesentliche Voraussetzung für ein schmerzfreies Leben des Patienten mit dem künstlichen Gelenk, wie Peter Michael Prodinger weiß.

Er ist Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Agatharied (Kreis Miesbach). Dort wird die menschliche Hand der Mediziner seit Herbst von einem OP-Roboter unterstützt. „Ein Riesen-Fortschritt“, betont Prodinger. Der Mako-Roboter errechnet schon im Vorfeld der Operation virtuell die ideale Position der Prothese. Erst dann würden die Knochenschnitte für das Implantat am Patienten gemacht, erklärt Prodinger. Seit November seien in Agatharied bereits 50 Knie-Operationen auf diese Art und Weise durchgeführt worden. Ab 2025 sollen außer Knie- und Hüftgelenken auch künstliche Schultergelenke eingesetzt werden.

Die Anschubfinanzierung für das gut eine Million Euro teure Gerät wurde durch Spenden ermöglicht. Vertreter des Krankenhauses nahmen gestern den Scheck in Höhe von 370 000 Euro entgegen. 270 000 Euro stammen vom Förderverein des Krankenhauses Agatharied, 100 000 Euro hat die Josef und Luise Kraft Stiftung gesammelt. Krankenhausvorstand Benjamin Bartholdt: „Es macht mir Mut, dass engagierte Bürger in schwierigen Zeiten regionale Kliniken fördern, um deren Überleben zu sichern.“ Auch Landrat Olaf von Löwis und Stimmkreisabgeordnete Ilse Aigner bedankten sich für die große Summe. Die Botschaft sei, dass in die Qualität der Patientenbehandlung investiert werde. kv

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