München – Nach dem Nein der Bürger von Mehring (Kreis Altötting) zum Windpark am Chemiedreieck geloben alle Beteiligten Besserung. „Wir werden in den nächsten Wochen mit jeder Kommune im Landkreis Altötting das Gespräch suchen“, erklärte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW).
Er traf sich am Dienstag mit Landrat Erwin Schneider (CSU) und zehn Bürgermeistern aus der Region. Mit dabei war auch Benedikt Dittmann (CSU), Bürgermeister von Marktl. Er hatte Aiwanger im Vorfeld aufgefordert, er solle „nicht auf irgendwelchen Demos rumhüpfen“, sondern sich um die bayerische Wirtschaft kümmern. Nach dem Gespräch sagte Dittmann. „Ich habe ihn kritisiert, jetzt muss ich ihn loben.“
In Marktl sollen nach aktuellen Planungen vier, eventuell fünf Windräder gebaut werden. Der gesamte Windpark sollte aus 40 Anlagen bestehen, möglicherweise werden es jetzt weniger. Aiwanger warb für das Projekt. Es gehe jetzt darum, den Bürgern die Vorteile vor Augen zu führen – Wertschöpfung, regionale Strompreisermäßigung und Stärkung der lokalen Wirtschaft seien die Argumente.
Dittmann sagte, es sei wichtig, für dieses Projekt intensiv zu werben. In seiner Gemeinde ist ein Ratsbegehren geplant – nach momentanem Stand könne es „so ähnlich wie in Mehring“ ausgehen, warnte der Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung. Das Thema „polarisiert extrem stark“. Er glaube aber, alle Beteiligten seien jetzt aufgewacht.
Auch Landrat Schneider, bisher kein glühender Fan des Windparks, sagte: „Langfristig werden bei uns im Landkreis Windräder entstehen. Davon bin ich fest überzeugt.“ dw