Putzbrunn – Ein Streit um einen 10 000 Euro teuren Bonsai-Baum hat das Landgericht München II beschäftigt. Alexander Zimmermann (53) aus Putzbrunn hatte die Gartenbaufirma verklagt, die die 1,70 Meter große japanische Mädchenkiefer in seinen Vorgarten gepflanzt hat. Der Baum starb, nach wenigen Wochen. Obwohl er die Hinweise des Gartenbauers befolgt hatte. Zimmermann verklagte ihn auf Schadensersatz.
Der Gartenbauer habe das Bonsai-Bäumchen an einem heißen Junitag 2020 persönlich gesetzt. Zimmermann solle ihn 15 Minuten täglich gießen. Mitte August verfärbten sich einzelne Nadeln, erst Mitte September kam eine Mitarbeiterin vorbei. Immer mehr braune Stellen zeigten sich. Der Bitte um einen Ersatzbaum kam der Verkäufer nicht nach. Im März 2021 besichtigte er den Bonsai persönlich – da war er schon nicht mehr zu retten.
Ein Sachverständiger erklärte vor Gericht die Ursache für den Tod des Bäumchens: Es ist beim Transport nicht ausreichend vor dem Austrocknen geschützt worden, der Wurzelballen ist offenbar nicht befeuchtet worden. Die lebenswichtigen Feinwurzeln starben ab. Der Posse, die sich seit drei Jahren hinzieht, hat ein Richter gestern ein Ende gesetzt: Der Inhaber der Baumschule soll Zimmermann den Kaufpreis erstatten – plus Zinsen und Gerichtskosten, insgesamt wohl rund 20 000 Euro. icb