Neu-Ulm/München – Nach einem Steinwurf auf das bayerische Grünen-Spitzenduo Ludwig Hartmann und Katharina Schulze bei einer Wahlkampfkundgebung in Schwaben durchleuchten Extremismus-Ermittler das Umfeld des Verdächtigen. „In Hinblick auf eine mögliche Tatmotivation“ würden unter anderem sichergestellte Datenträger ausgewertet, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München. Dort ist die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus angesiedelt, die das Verfahren übernommen hat.
Die Ermittlungen der Polizei in dem Fall seien inzwischen abgeschlossen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Die Ermittler rechnen den Verdächtigen seit dem Vorfall in Neu-Ulm im September der „Reichsbürger“-Szene zu. Der Mann habe entsprechende Transparente bei sich gehabt. Der 44-Jährige hatte die Tat eingeräumt. Als Motiv hatte er angegeben, dass er mit der politischen Situation unzufrieden sei. Er habe mit dem Steinwurf niemanden verletzen wollen.
Schulze ging gestern auf Hass und Hetze während des Landtags-Wahlkampfes ein. „Mein schlimmster Moment war im letzten Jahr auf der Bühne in Neu-Ulm beim Landtagswahlkampf“, sagte sie. Sie betonte aber, dass solche Taten sie nicht bei ihrer Politik beeinflussen würden. „Ich lasse mich nicht einschüchtern.“ dpa