Jägerchef kritisiert Forstgutachten

von Redaktion

Weidenbusch fordert Neugestaltung der Verbissuntersuchung

München – Der Bayerische Jagdverband hat erneut Kritik am Forstlichen Gutachten geäußert, das derzeit in Bayerns Wäldern durchgeführt wird. Laut Verband ist die Verbissanalyse in der jetzigen Form als alleinige Grundlage für die Erstellung von Abschussplänen ungeeignet und somit jagdlich nicht relevant.

„Die Formel ,viel Verbiss heißt zu viel Rehwild, Rotwild oder Gamswild‘ springt zu kurz und wird der tatsächlichen Situation nicht gerecht“, sagte Verbandspräsident Ernst Weidenbusch. „Kluger Waldumbau funktioniert nur mit der Motorsäge und der Büchse.“ Der Jagdverband fordert stattdessen eine „konstruktive Zusammenarbeit“ der Revierpächter mit Waldbauern und Förstern in einem Dialogverfahren.

Das Forstliche Gutachten, für das derzeit wieder an rund 22 000 Messstellen in Bayerns Wäldern nach Verbiss-Spuren von Rehen, Hirschen und Gämsen gesucht wird, ist dem Jagdverband schon lange ein Dorn im Auge. Das Ergebnis, das im November vorgestellt werden soll, beeinflusst maßgeblich die Abschusspläne für die bayerischen Hegegemeinschaften. Und so mancher Waldbesitzer hält den Jägern vor, nicht genügend Wild zu schießen – und so das Nachwachsen junger Bäume im Wald zu behindern.  dg

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