München – Erstmals gibt es im Münchner S-Bahn-Netz nun bargeldlose Automaten. Die Bahn nutzt einen mit dem bayerischen Verkehrsministerium vereinbarten Automatentausch, um mehr Fahrgäste zum bargeldlosen Bezahlen von Fahrkarten zu animieren. Auf Anfrage unserer Zeitung berichtete die Bahn nun, 70 der 400 neuen Automaten im S-Bahn-Netz werden bargeldlos sein. Sie haben also keine Schlitze mehr, in die man Scheine und Münzen stecken könnte. Die Automaten werden auf die Bahnhöfe vor allem im Stadtgebiet verteilt.
In der Haupthalle des Hauptbahnhofs wurden die Geräte vor zwei Wochen aufgestellt – fast alle sind bargeldlos. Im Zwischengeschoss gibt es vier neue Automaten neben den vier alten, die noch Bargeld annehmen. Es werde an jedem Bahnhof weiterhin mindestens ein Automat sein, der auch Bargeld annimmt, versichert der Sprecher der Bahn. Dass Münzen und Scheine bei der Bahn unbeliebt sind, will niemand offen sagen. Doch der Trend geht klar zum bargeldlosen Bezahlen. „Schon heute bezahlt die Hälfte unserer Reisenden an DB-Automaten bargeldlos mit Karte oder Smartphone – Tendenz weiter steigend“, sagt ein Sprecher der Bahn.
Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht die Umstellung mit leichter Sorge. Alle Zahlungsmittel sollten möglich sein, meint Sprecher Andreas Barth. „Die Bahn sollte die Hürden für den Fahrkartenkauf nicht erhöhen.“ Vor allem an Bahnhöfen der Außenäste, wo es ohnehin nur wenige Automaten gebe, rät Pro Bahn von einer Änderung ab. Bisher ist das auch nicht geplant, erklärt die Bahn dazu. Die Umstellung erfolge nur entlang der Stammstrecke. Auch die Bayerische Regiobahn hat eigene Ticketautomaten. „Bei uns kann man beides, mit Bargeld oder Karte zahlen“, so eine Sprecherin. dw