München – 134 Menschen kamen in Bayern vergangenes Jahr bei Kollisionen auf Landstraßen ums Leben. Häufig war überhöhte Geschwindigkeit im Spiel. „Wenn sich alle immer an die Verkehrsregeln halten und gegenseitig Rücksicht nehmen würden, hätten wir erheblich weniger Unfallopfer zu beklagen“, kommentierte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestern die Verkehrsunfallstatistik für 2023.
Insgesamt ereigneten sich 388 817 Unfälle, rund 13 000 mehr als 2022. 321 Unfälle gab es auf Landstraßen, 52 auf Autobahnen und 126 innerhalb von Ortschaften. Die Zahl der Verletzten stieg leicht auf mehr als 62 000. 499 Menschen starben, 20 weniger als 2022. Abgesehen von den beiden Pandemie-Jahren war das der niedrigste Stand seit 70 Jahren, sagte Herrmann. Unter den Getöteten waren 108 Motorradfahrer und 85 Radlerinnen und Radler. 37 davon hatten ein Pedelec gefahren. In zwölf Fällen hatten die Radfahrer die Vorfahrt missachtet, in zwei Fällen die Fahrer der anderen Fahrzeuge. Auch Radfahrer müssten mehr auf Vorschriften achten, mahnte der Innenminister deshalb. „Der Radfahrer ist immer der Schwächere.“ Insgesamt sei die Zahl der Unfälle mit Radlern aber leicht zurückgegangen. Hoffnungen setzt Herrmann in den Ausbau der Radwege.
Mit Sorge sieht Herrmann die geplante Freigabe von Cannabis. Das werde auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben. 2023 waren zehn Menschen bei Unfällen gestorben, bei denen Drogen im Spiel waren. dpa