„Je älter die Mädels, desto ruhiger wird die Mama“

von Redaktion

INTERVIEW Gabriele Köll (48) über ihr Leben mit zwei Töchtern – und die gemeinsamen Rituale

Bruckhof – Gabriele Köll ist 48 Jahre alt und Mutter von zwei Töchtern. Mit ihren Mädels Heidi (25) und Vroni (23) und Ehemann Klaus wohnt sie in Bruckhof (Kreis Ebersberg). Obwohl ihre Töchter schon weit über 20 sind, halten sie ihre Mama ganz schön auf Trab. Uns erzählt die Team-Assistentin, wie es ist, in einem Frauenhaushalt zu wohnen und welche Verbindung sie zu ihren Töchtern hat.

Frau Köll, wie lebt es sich in einem Drei-Frauen-Haushalt?

Ich hab zwei Mädels, die Gott sei Dank nicht zickig sind. Die Heidi ist ruhig und still. Die Vroni ist da eher das Gegenteil, daher passen die beiden gut zusammen. Ich habe nie große Streitigkeiten zwischen ihnen mitbekommen. Wenn, dann haben sie es mir verheimlicht (lacht). Bei uns ist es sehr entspannt. Ich bin froh, zwei Töchter zu haben. Beide helfen mir, wir kochen zusammen oder gehen shoppen. Das wäre mit einem Buben wahrscheinlich nicht möglich.

Haben Sie ein Mutter-Tochter Ritual?

Am Muttertag gehen wir immer zusammen frühstücken. Ein, zweimal im Jahr machen wir unsere Shoppingtour und fahren in die Therme. Und alle paar Jahre machen wir einen Wellnessurlaub.

Gibt es eine Eigenschaft, die sich Ihre Mädels bei Ihnen abgeschaut haben?

Eigenständigkeit und Sparsamkeit. Gerade die Vroni ist ein richtiger Sparfuchs, nochmehr als ich (lacht).

Würden Sie sagen, dass Ihre Töchter nach Ihnen kommen?

Heidi hat das ruhige Wesen eher vom Papa, Vroni kommt da nach mir. Optisch haben sie von uns beiden was.

Was möchten Sie Ihren Töchtern mit auf den Weg geben?

Das Wichtigste ist, ehrlich und offen durchs Leben zu gehen. Ich sage auch immer, dass die Gesundheit wichtiger ist als alles andere.

Was machen Sie bei der Erziehung anders als Ihre Mutter?

Ich war in meiner Jugend viel unterwegs, das war meinen Eltern oft zu viel. Da rede ich meinen Kindern nicht mehr so rein. Man ist ja nur einmal jung, wobei die Mädels eh ruhiger sind als ich damals (lacht).

Haben Sie Angst, wenn Ihre Töchter unterwegs sind?

Natürlich. Ich will nicht, dass die Mädels in der Nacht zu Fuß heimgehen oder bei einem Fremden ins Auto einsteigen – auch wenn sie nur im Nachbardorf sind. Lieber hole ich sie ab. In der Nacht habe ich anfangs noch gehorcht, ob die Haustüre auch aufgeht. Das ist Instinkt, das hat man als Mutter drin. Ich mag einfach wissen, wo meine Töchter sind. Sie sind mir zwar keine Rechenschaft schuldig, aber wenn sie nicht Heim kommen, will ich das wissen. Eins hat sich aber mit der Zeit gezeigt: Je älter die Mädels werden, desto ruhiger werde ich als Mama.

Gehen Sie auch mal zusammen feiern?

Ja. Wenn bei uns mal ein Festzelt steht, gehen wir dort zusammen hin. Aber in eine richtige Disco zum Tanzen gehen wir eher nicht.

Hat Papa Klaus als einziger Mann im Haushalt überhaupt was zu sagen?

Ja, natürlich. Er ist der Chef im Haus (lacht).

Interview: Anna Liebelt

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