Holzkirchen – Die rund 350 Plätze bei der Bürgerversammlung in Holzkirchen (Kreis Miesbach) waren am Mittwochabend schnell alle besetzt. Auch auf dem Platz vor dem Festsaal versammelten sich bis zu 150 Menschen, um die Audioübertragung zu verfolgen. Thema war erneut die Flüchtlingsunterbringung in der Gemeinde. Anders als vor Kurzem in Warngau war die Stimmung dieses Mal aber nicht bedrohlich. Es gab keine Trillerpfeifen, kein Traktorhupen und auch keine Parolen. Die Stimmung sei unemotional und entspannt gewesen, sagte der Holzkirchner Polizei-Chef Christian Gollwitzer.
Im Saal war die Stimmung ebenfalls unaufgeregt. Die Bürger konnten Fragen stellen zu den geplanten Asylunterkünften an der Vivo und im Moarhölzl. Eine Frage zur Sicherheit am Bahnhof hatte ein Bürger mit dem Satz „Meine Frau lasse ich dort nicht mehr alleine hin“ ergänzt – daraufhin gab es Gelächter im Saal. Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) betonte aber, er wolle alle Sorgen ernst nehmen. In vielen Anfragen wurde die Angst vor Fremden deutlich. „Was ist geplant bezüglich der Sicherheit von Mädchen und Frauen“, wollte ein Bürger wissen. Ein anderer fragte, wie viele Sicherheitskräfte vor Ort sein würden. Viele Holzkirchner wollten von Schmid hören, dass die Unterkunft für 500 Geflüchtete in Warngau tatsächlich nur zwei Jahre bleibt. Der Gemeinderat habe nur unter dieser Bedingung seine Zustimmung gegeben, betonte der Bürgermeister. dak/bst/ag