Man findet sie noch im Bayerischen Wald, aber auch in Gebirgsgegenden und im Rupertiwinkel an Stall- und Scheunenwänden, an Bauernhäusern, aber auch als Wegkreuze und Flurdenkmale: die Arma-Christi-Kreuze, im Volksmund auch Waffen- oder Passionskreuze genannt. Die Arma-Christi-Kreuze sind keine Kunstwerke. Sie tragen neben dem Corpus des Gekreuzigten Gegenstände, die zu seiner Marter dienten: die Geißelsäule und der Hahn, die Leiter zur Kreuzabnahme und diverse Folterwerkzeuge, Nägel und ein Hammer, ein Speer und eine Peitsche und eine Dornenkrone. Die Leidenswerkzeuge sollen anregen, sich in Jesu Passion zu vertiefen. In der Volksfrömmigkeit wurden den Arma-Christi-Kreuzen auch magische Kräfte zugesprochen. Sie sollten vor Krankheit, Seuchen und Krieg schützen und Hagel und Unwetter abwehren. Deshalb wurden sie auch oft an Stadeln und Bauernhäusern angebracht. Kleinformatige Arma-Christi-Kreuze haben früher gläubige Menschen auch als Amulett am Hals getragen.
BAUERN- UND WETTERREGELN
Märzenregen bringt keinen Segen. St. Gertrud sonnig, wird’s dem Gärtner wonnig.