Riva del Garda – Bei einem schweren Felssturz am Gardasee sind am späten Freitagabend mehrere Autos getroffen worden. Die Gardesana-Uferstraße zwischen Riva und Limone ist bis auf Weiteres gesperrt. Der 20 Kubikmeter große Felsbrocken war auf Höhe der Abzweigung Ponalestraße kurz vor der Einfahrt in einen Tunnel auf die Fahrbahn gefallen. Einige am Straßenrand geparkte Autos wurden von Gesteinsbrocken getroffen und beschädigt. Da sich zu diesem Zeitpunkt kein mit Menschen besetztes Autos an der Stelle befand, wurde niemand verletzt.
Am Samstagmorgen inspizierte der geologische Dienst der Provinz Trient die Absturzstelle – auch per Hubschrauber. Nach ersten Erkenntnissen wurde die Fahrbahn laut Provinzverwaltung von einem Felsbrocken getroffen, der sich von der darüber liegenden Mauer gelöst hatte. Vorsorglich wurde ein angrenzendes Haus evakuiert. Außerdem wurde eine Spezialfirma verständigt, die nach Abschluss der Untersuchung und wenn es die Sicherheitsbedingungen erlauben, sofort mit der Sprengung des Felsens und der Reinigung des Hangs und der Straße beginnen soll. Die westliche Gardesana bleibt zwischen Riva del Garda und Limone zumindest an diesem Wochenende, an dem starke Regenfälle vorhergesagt werden, gesperrt, teilte die Provinz Trient mit.
Ein weiterer Felssturz ereignete sich fast zeitgleich in den Fleimstaler Alpen. Bei der Ortschaft Castello Tesino bei Trient donnerten mehrere Felsen (insgesamt zehn Kubikmeter) am Samstagvormittag auf eine Landstraße. Verletzt wurde niemand. Die Straße zwischen Castello Tesino und dem Nachbarort Roa bleibt ebenfalls bis auf Weiteres gesperrt.
Ende Februar hatte ein herabstürzender Fels am Voglauberg bei Abtenau im Salzburger Land das Auto eines Landwirts getroffen, der mit seiner Ehefrau ein Rind im Anhänger transportierte. Der Zehn-Tonnen-Fels traf die Motorhaube, von dort rollte er einige Meter weiter, bis er am Straßenrand liegen blieb. Laut Deutschem Alpenverein kommt es immer öfter „zu Felsstürzen in Hochgebirgslagen, von denen man dies bisher in dieser Art nicht kannte“. Grund sind auftauender Permafrost, oder Hitzewellen und Trockenheit, gefolgt von Starkregen. JOHANNES WELTE