Ein Bauernhof für das Wasmeier-Museum

von Redaktion

Historisches Gebäude könnte durch Neuaufbau vor Verfall gerettet werden

Elbach – Ein jahrhundertealter Bauernhof wird ins Freilichtmuseum von Markus Wasmeier umziehen. Der Steingraber Hof ist Ende des 16. Jahrhunderts gebaut worden. Er sei ein Schatz, ein Bauwerk von „herausragender regionalgeschichtlicher Bedeutung“, schwärmt der Miesbacher Kreisbaumeister Christian Boiger. So etwas gebe es im Leitzachtal kein zweites Mal. Doch der Bauernhof steht an einem schwierigen Standort – nämlich an einem Steilhang hoch über Elbach. Schnee und Muren machen dem Gebäude zu schaffen. Eine Sicherung gegen Feuchtigkeit wäre technisch schwierig und auch sehr teuer, erklärt Boiger. Eine Chance, den Bauernhof zu erhalten, ist der Ab- und Wiederaufbau.

Das Wasmeier-Museum ist nur acht Kilometer Luftlinie entfernt. Und tatsächlich hatte der Ex-Skirennfahrer ohnehin schon ein Auge auf den Hof geworfen. Den einen solchen Berghof gibt es auf seinem Gelände noch nicht. „Es wäre eine tolle Erweiterung.“ Gemeinsam mit den Denkmalschützern hat er einen geeigneten Standort gefunden. Dort könnte er gegen Schäden deutlich einfacher gesichert werden. Wasmeier möchte den Steingraber Hof in sein museales Konzept integrieren. Ihm ist es wichtig, die Heimatgeschichte jungen Menschen zugänglich zu machen. Deshalb ist der Eintritt für Jugendliche kostenlos.

Das aufwendige Projekt würde 4,5 Millionen Euro kosten. Aus dem Leader-Topf wäre eine Förderung von 250 000 Euro möglich. Doch die Richtlinien für die Förderung sehen vor, dass ein Projekt nach zwei Jahren fertiggestellt sein muss. Die Zeit reicht nicht für ein solches Großprojekt. Wasmeier plant deshalb, nur den Wohntrakt des Bauernhofs umzuziehen. Der Wirtschaftstrakt ist nicht denkmalgeschützt und soll in Elbach bleiben. Das macht die Pläne erheblich günstiger und das Zeitfenster machbar. Den Antrag will er für die nächste Sitzung des zuständigen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim stellen.  dak

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