Der Streit um den vakanten Sitz Bayerns im Senat der renommierten Max-Planck-Gesellschaft geht weiter. Die Freien Wähler um Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger haben im Landtag keine Bereitschaft gezeigt, den Platz an CSU-Wissenschaftsminister Markus Blume abzutreten. Gleichzeitig bleibt die zuständige Kultusministerkonferenz (KMK) dabei, Aiwanger nicht nochmal ins Gremium zu berufen – weil er über Jahre hinweg ausnahmslos jede Sitzung verpasst hatte.
Der Fall ist ein Politikum. Blume wäre bereit, den Sitz für Bayern zu übernehmen und fortan auch mal an den Beratungen teilzunehmen. Sogar die Grünen greifen die Aiwanger-Absenz genüsslich auf. In ihrem Antrag, gestern im Wirtschaftsausschuss beraten, fordern sie ebenfalls, fortan auf Blume zu setzen. „Für Bayern als High-Tech-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort ist es verheerend, wenn ein Staatsminister seine Pflichten in diesem Maße vernachlässigt“, heißt es darin. Der Antrag fand stille Sympathie in der CSU, aber keine Mehrheit. Gleichzeitig, so war am Rande der Sitzung zu hören, blitzte Aiwanger am Donnerstag in einem Telefonat mit KMK-Ministern ab, als er seine Chancen für eine Wiederwahl sondieren wollte. cd