Die Meisterschaft der Armwrestler

von Redaktion

Amerikanische Sportart wird in Bayern immer beliebter – auch bei Frauen

Nürnberg – Noch einmal lehnt sich Katrin Mook mit aller Kraft nach links und bezwingt dann endlich ihre Gegnerin Anna Chernova. Katrin Mook hat es mal wieder geschafft. Sie hat den Deutschen Meistertitel gewonnen. Zum 20. Mal in der Disziplin Armwrestling.

Armdrücken kennt man ja vom Schulhof oder aus der Kneipe. Das Kräftemessen ist aber auch eine echte Sportdisziplin und in Deutschland noch relativ jung. In Nürnberg sind am Wochenende die besten Männer und Frauen gegeneinander angetreten, um sich in verschiedenen Gewichtsklassen den Titel als Deutscher Meister zu holen.

Das Armwrestling ist in den 50er-Jahren in den USA entstanden, sagte Valentin Eichwald, Organisator und Vorsitzender des Post SV Nürnberg. Neben Russland, der Ukraine, Kasachstan, der Türkei und Bulgarien gehören die USA noch immer zu den führenden Nationen. „In Deutschland ist der Sport erst seit Corona richtig gewachsen.“ Mittlerweile seien viele neue Vereine entstanden – sogar so viele, dass darüber nachgedacht werde, vor der Deutschen Meisterschaft regionale Qualifikationen zu veranstalten, damit die Menge der Teilnehmenden nicht zu groß werde. Auch in Bayern gibt es schon einige Vereine. Zum Beispiel die Bavarian Grizzlys in Sonthofen oder die München Gladiators.

Obwohl das Armwrestling sich aus dem klassischen Armdrücken entwickelt hat, ist es nicht das Gleiche. „Ein wichtiger Unterschied ist, dass im Stehen gekämpft wird und man den ganzen Körper einsetzen kann“, sagt Eichwald. Man könne also durch Gewichtsverlagerungen oder das Anspannen anderer Muskelgruppen die Kraft des Armes unterstützen.

Übrigens: Ob man lieber mit links oder mit rechts drückt, steht erst mal gar nicht zur Debatte. Bei der 35. Deutschen Meisterschaft traten die Teilnehmenden in den Vorrunden erst mit dem linken Arm, dann mit dem rechten Arm an. Die beiden erfolgreichsten in jeder Gewichtsklasse kamen jeweils ins Finale.

Der Großteil der rund 200 Wettkämpfenden waren laut Valentin Eichwald Männer. Frauen waren mit zwei Gewichtsklassen vertreten. Dazu kamen Klassen für Menschen mit Behinderung: stehend und sitzend – Letztere für Menschen im Rollstuhl oder mit anderen Einschränkungen, die den Wettkampf im Stehen nicht ermöglichen. Insgesamt sind rund 400 Athleten antreten. Um den Titel ging es dabei aber nur am Samstag, am Sonntag durften weitere rund 200 Anfänger erst mal nur erste Wettkampf-Luft schnuppern.  dpa

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