Krün – 40 Mal pro Jahr hat Stier Maxl Kühe gedeckt. Schon seit 90 Jahren hält die Familie Gschwendtner in Krün im Kreis Garmisch-Partenkirchen einen Gemeinde-stier wie ihn. Zu Spitzenzeiten sollen es sogar zwei Stiere gewesen sein, die täglich für den Fortbestand und die Erweiterung des Almviehs im Einsatz waren. Jeweils nach drei Jahren wurde der Gemeindestier ausgewechselt, um der Gefahr von Inzucht vorzubeugen. Parallel zu ihm gibt es seit den 1970er-Jahren ja ohnehin auch die künstliche Besamung.
Nach zwei Jahren kommt der 1200 Kilogramm schwere Maxl jetzt zum Schlachter. Ein gastronomischer Betrieb hat ihn der Gemeinde Krün abgekauft. Und in Zukunft soll es keinen Gemeindestier mehr geben. Die Gemeindeväter fürchten das Verbot der Anbindehaltung. Wegen neuer Vorgaben werden auch Stiere im Stall über kurz oder lang in einer Box frei herumlaufen dürfen – was sich auf den Paarungsakt auswirkt. In Krün scheut man den damit verbundenen Kosten- und Personalaufwand und begräbt die alte Tradition. csc