München – Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beklagt einen eklatanten Mangel an Dienstkleidung bei der bayerischen Polizei. „Bayerns Polizei könnte buchstäblich ohne Hosen dastehen“, sagte der Vorsitzende des bayerischen DPolG-Landesverbandes, Jürgen Köhnlein. Dazu passend hat die Gewerkschaft ein Video bei Youtube hochgeladen. „Und, wie lange wartest Du schon“, fragt ein Polizist darin seine Kollegin, bevor beide ohne Hose aus dem Streifenwagen steigen. „Seit 2020 sprechen wir kaum noch von Mängeln bei der Qualität der Dienstkleidung, sondern von einem Mangel bei der Verfügbarkeit der Dienstkleidung“, kritisierte Köhnlein.
Aktuell seien 21 Uniformteile wie Hosen, Jacken und Mützen nur mit Wartezeiten von mehreren Monaten lieferbar. Ersatzkleidung, die Erstausstattung von Dienstanfängern oder bei einem Wechsel von der Kriminal- zur Schutzpolizei sei nicht zeitnah und rechtzeitig verfügbar. Die Gewerkschaft forderte das Innenministerium auf, „endlich“ schnell Abhilfe zu schaffen – „auch wenn diese mit Mehrkosten verbunden wäre“. Das Innenministerium begründet das Problem auch mit gestörten Lieferketten durch den Ukraine-Krieg. „Die Lieferengpässe bei Uniformteilen sind für uns ein großes Ärgernis“, sagte ein Ministeriumssprecher.
Die bayerische Polizei bezieht die Dienstkleidung über das Logistikzentrum Niedersachsen. Mittelfristig will die bayerische Polizei die Uniformbeschaffung wieder selbst übernehmen, kündigte das Ministerium an. Ein entsprechendes Logistikzentrum in Hof soll bis etwa 2030 fertiggestellt sein.
Die Lieferengpässe betreffen insbesondere spezielle Hosentypen wie zum Beispiel eine Mehrzweckhose für den Sommer. Andere Hosentypen seien aber verfügbar, heißt es. dpa