München/Bologna – Ab Montag können die Münchner bequemer und zügiger nach Bologna reisen – theoretisch. Denn die Deutsche Bahn setzt zusammen mit der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) ab 8. April neue Railjets Richtung Italien ein. Sie können bis zu 230 km/h schnell fahren. In der Praxis werden sie diese Möglichkeit nicht unbedingt ausschöpfen. Wie Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) mitteilte, seien noch umfangreiche Ausbauten der Bahninfrastruktur auf der Strecke nötig. Zudem sind die meisten Züge nach Bologna auch ab Montag noch EC-Verbindungen, die teils mit Umstiegen verbunden sind. Dadurch verlängert sich die Fahrt.
Was die Bequemlichkeit betrifft, punkten die neuen Railjet-Züge mit einem Niederflureinstieg. In sieben von neun Wagen können Fahrgäste mit großen Koffern, Kinderwagen oder im Rollstuhl besser zusteigen.
Was die Fahrt mit großem Koffer angeht, gab es am Rande der Präsentation der neuen Züge am Freitagvormittag bereits einen Bundespolizei-Einsatz: Jemand hatte auf Bahnsteig 8 des Hauptbahnhofs ein herrenloses Gepäckstück gemeldet. Die Videoüberwachung zeigte eine ältere, verwirrt wirkende Dame mit orangefarbener Jacke, die den Reisekoffer abgestellt hatte. Anschließend stieg sie in den Railjet Richtung Salzburg – ohne Koffer. Die Polizei räumte den Bahnsteig und untersuchte das Gepäckstück: Statt Sprengstoff fand sie nur Kleidung. Wenig später fuhr nebenan der Medienzug des neuen Railjets ab.
Dort präsentierten Vertreter von DB und ÖBB die Innenausstattung und das verbesserte Wlan der neuen Railjets. Insgesamt wurden 27 Railjets der neuen Generation bestellt. Sie sollen helfen, die gestiegenen Fahrgastzahlen zu bewältigen. GABRIELE WINTER