Gänswein soll Vatikanbotschafter werden

von Redaktion

Papst Franziskus bietet dem verbannten Sekretär offenbar eine Rückkehr an

Freiburg – Die Freiburger Verbannung von Erzbischof Georg Gänswein geht offenbar zu Ende. Der 67-Jährige soll Vatikanbotschafter werden. Das berichtet zumindest die argentinische Zeitung „La Nacion“, die vor allem mit ihrer Korrespondentin Elisabetta Pique einen direkten Draht zum aus Argentinien stammenden Papst Franziskus hat. In welchen Staat Gänswein gehen soll, ist noch nicht bekannt.

Im Erzbistum Freiburg war zunächst kein Kommentar zu den Spekulationen zu erhalten. „Wir äußern uns nicht zu lateinamerikanischen Medienberichten“, hieß es. Gänswein lebt seit seiner Entlassung aus dem Vatikan im Sommer 2023 ohne offizielle kirchliche Aufgabe in Freiburg. Er hat eine Wohnung im Priesterseminar und feiert regelmäßig Gottesdienste im Freiburger Münster.

Gänswein war 19 Jahre lang der Privatsekretär von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. und begleitete ihn in dessen Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation, als Papst und als emeritierter Papst bis zu seinem Tod. Danach veröffentlichte Gänswein das Buch „Nichts als die Wahrheit“ mit Details über inhaltliche Konflikte zwischen Franziskus und Benedikt.

Franziskus hat diese Veröffentlichung scharf kritisiert. Er warf Gänswein einen Mangel an Anstand und Menschlichkeit vor. Der Papst entband Gänswein von allen vatikanischen Aufgaben und schickte ihn nach Freiburg. Allerdings hatte der Papst auch ausdrücklich gesagt, man müsse Menschen, die einen Irrtum begangen haben, verzeihen und ein neues Kapitel aufschlagen.  kna

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