Regensburg – Vom Main-Donau-Kanal bis zur Isental-Autobahn, vom künstlich geschaffenen Fränkischen Seenland bis hin zum Flughafen im Erdinger Moos: In den vergangenen 75 Jahren hat sich das Landschaftsbild Bayerns stark gewandelt – nicht immer zum Vorteil. Den Veränderungen spürt eine neue Ausstellung mit dem Titel „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 bis 2020“ im Museum für bayerische Geschichte in Regensburg hinterher, die heute eröffnet wird.
Die Ausstellung setzt mit der Nachkriegszeit ein, als Vertriebenenstädte wie Traunreut, Waldkraiburg oder Neutraubling entstanden. Mit Wirtschaftswunder und Planungseuphorie kommen auch der Main-Donau-Kanal und das erste Atomkraftwerk in Gundremmingen. Der einst wilde Lech wird mit 30 Wasserkraftwerken zugebaut. Jüngeren Datums sind Projekte wie der Flughafen München und die Isentalautobahn.
Mit einer Wertung sind die Ausstellungsmacher zurückhaltend. Die Großprojekte haben erheblichen Anteil an unserem Wohlstand, heißt es. Aber schön kann man sie wohl kaum finden. Die Bilanz: Seit 1960 hat Bayern 8400 Quadratkilometer Ackerfläche verloren – so viel wie die Bezirke Schwaben und Unterfranken zusammengenommen. dw
Die Ausstellung
im Haus der bayerischen Geschichte, Donaumarkt 1, Regensburg, Dienstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr, Erwachsene 7 Euro, Schüler frei.