Neulich schnatterte ich meinen Entenfreundinnen, was es mit den vier Köpfen am Karlstor am Stachus in München auf sich hat. Beim ersten der vier Köpfe handelt es sich um den Volkssänger und Kapellmeister Josef Sulzbeck: Der lebte von 1767 bis 1845 und war zu seiner Zeit sehr bekannt. Der zweite Kopf zeigt Georg Pranger (1745–1820), genannt Prangerl: Der war unter König Max I. Joseph der letzte Hofnarr Bayerns. Der dritte Kopf wiederum soll den Pferdehändler, Rennstallbesitzer und Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl (1780-1860) darstellen. Er wurde berühmt, weil er einst im Englischen Garten verbotswidrig die Kutsche des Kronprinzen Ludwig überholte – als dieser ihn verärgert darauf hinwies, rief Krenkl ihm zu: „Eure Hoheit, wea ko, dea ko!“ Der vierte Kopf, Joseph Huber (1763–1829), bekannt als „Finessensepperl“, war ein bekannter Bote von Liebesbriefen. Auch genannt Postillon d’Amour. Der nur 1,50 Meter große Kutscher verdiente sein Geld damit, Liebesbriefe auszutragen und Rendezvous zu vermitteln. Wer ihn ausfragen wollte, dem antwortete er: „Nix Gwiss woass ma ned.“ Agnes schnatterte: „Das sagt man, wenn man nichts weiß oder der Frage ausweichen möchte.“
Eure Paula