Polizei fasst SMS-Betrüger

von Redaktion

21-Jähriger ist Kopf einer Bande, die mit zwei Maschen arbeitete

Nürnberg – WhatsApp-Nachrichten, in denen vermeintlich das eigene Kind um Geld bittet, haben viele Menschen schon erhalten. Die Nürnberger Kriminalpolizei hat nun zahlreiche Taten einer bundesweit agierenden Betrügerbande aufklären können, die ihre Opfer um mehr als 370 000 Euro gebracht haben soll. Der Kopf der Bande, ein 21-jähriger Nürnberger, sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen weitere Mitglieder der mindestens sechsköpfigen Bande laufen.

Den Ermittlungen zufolge nutzten die Täter zwei Betrugsmaschen, um an Geld zu kommen. Sie kontaktierten die Geschädigten per WhatsApp oder SMS und gaben sich als deren Kind aus. Im Laufe des Chats baten sie darum, Rechnungen per Überweisung zu begleichen. Dafür unterhielt die Bande ein Netzwerk von mindestens 50 Finanzagenten, die ihre Bankkonten gegen eine Bezahlung dafür zur Verfügung stellten. Bei der zweiten Betrugsmasche gaben sich die Täter am Telefon als Bankmitarbeitende aus. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie bereits Zugriff auf das Online-Banking der Geschädigten. Im Gespräch überredeten die Täter ihre Opfer, Zahlungen im TAN-Verfahren freizu-geben.

Den per Haftbefehl gesuchten Kopf der Bande schnappten die Ermittler im Herbst bei einer Fahrscheinkontrolle im Zug.  dpa

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