Wanderin entdeckt Toten

von Redaktion

US-Student hatte sich bei Tour wohl auf Google Maps verlassen

Berchtesgaden – Eine Wanderin hat am Sonntag im Berchtesgadener Land auf dem Weg von Salet zum Funtensee einen Toten entdeckt. Wie sich später herausstellte, handelt es sich um einen 18-jährigen US-Amerikaner. Er hatte sich bei seiner Wanderroute offenbar auf Google Maps verlassen und war 60 Meter in die Tiefe gestürzt.

Die Frau hatte die leblose Person auf der gegenüberliegenden Hangseite im Bereich des Schreinbachwasserfalls entdeckt. Um herauszufinden, ob die Person noch am Leben ist, rief sie zunächst – doch es kam keine Reaktion zurück. Daraufhin alarmierte die Wanderin den Notruf. „Beamte der alpinen Einsatzgruppe forderten einen Polizeihubschrauber mit Seilwinde aus München an und begaben sich zum Landeplatz der Bergrettung in Schneewinkel“, heißt es im Polizeibericht. Die Beamten nahmen noch einen Bergretter mit und flogen zum gemeldeten Fundort. Dort fanden sie den Wanderer und stellten seinen Tod fest. „Nach ersten Ermittlungen dürfte es sich um einen tragischen Bergunfall handeln“, heißt es weiter. „Der Mann stürzte mit seinem Rucksack rund 60 Meter tief durch felsdurchsetztes Gelände.“ Er starb vermutlich sofort an den erlittenen Verletzungen. Der Tote wurde ins Tal geflogen, ein Bestattungsunternehmen brachte ihn zur Obduktion nach München.

Es handelte sich um einen Studenten aus New York, der für mehrere Wochen in Deutschland war. Jörg Fegg, Alpinführer der Grenzpolizeiinspektion Piding, berichtet: „Er war nicht berggemäß ausgerüstet – sowohl was die Schuhe als auch die Bekleidung betrifft.“ Fegg hat den Verdacht, dass der Student einem bei Google Maps eingezeichneten Pfad gefolgt ist. „In dem Bereich gibt es einen sehr alten Steig“, sagt er. Der sei eigentlich nicht mehr begehbar. „Das ist nur noch ein steig- und wegloses Gelände.“ Offenbar wurde der Steig früher von Waldarbeitern benutzt. Wie lange der Tote dort lag, ist unklar. „Zuletzt gesehen wurde er am Samstag.“ Laut Fegg spreche vieles dafür, dass der Unfall auch an diesem Tag geschah.

Glimpflich endete hingegen ein Paragliding-Unfall, den eine Urlauberin am Samstag bei der Fahrt mit der Jennerbahn am Königssee beobachtete. Eine einheimische Pilotin war gegen eine Felswand geprallt und abgestürzt. Da die Urlauberin sofort den Notruf wählte, konnte die 28-Jährige schnell geborgen und in eine Klinik gebracht werden.  we

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