Existenzangst nach Maro-Insolvenz

von Redaktion

Bewohner von Generationenhaus richten Appell an Politik

Das Mehrgenerationenhaus in Karlsfeld umfasst 17 Wohnungen und Gemeinschaftsräume. Es ist seit einem Jahr fertig. © privat

Karlsfeld – Die Wohnbaugenossenschaft Maro hat wie berichtet einen Insolvenzantrag gestellt. Dadurch haben viele Bewohner des Mehrgenerationenhauses in Karlsfeld (Kreis Dachau) nun große Zukunftsangst. Denn ihnen droht der Verlust ihrer Genossenschafts- und Wohnpflichtanteile. Die liegen zwischen 38 000 und 82 000 Euro – je nach Größe und Förderung der Wohnung. „Es geht um unsere Existenzen“, sagt die Mieterin Julianna Sonsala-Braun. Denn viele der Mieter hätten auf dem freien Wohnungsmarkt kaum eine Chance: Menschen mit ausländischem Namen oder alleinerziehende Mütter. Einige haben Kredite aufgenommen, um die Genossenschafts- und Wohnpflichtanteile zu finanzieren.

Wenn die Maro aufgelöst wird, gibt es zwei Optionen: Eine andere Genossenschaft kauft das Maro-Haus. Dann müssten die Bewohner mehrere 10 000 Euro für neue Genossenschaftsanteile zahlen. Sollte ein privater Investor das Mehrgenerationenhaus weiterbetreiben, müssten die Bewohner mit deutlich höheren Mieten rechnen.

Die Hausgemeinschaft hat sich mit Brandbriefen und einer Petition an Politiker und Banken gewandt. Ihr Appell: „Rettet die Maro!“ Der Wohnbaugenossenschaft fehlen fünf Millionen Euro, um zahlungsfähig zu bleiben. Bisher gibt es private Unterstützungszusagen für 1,25 Millionen Euro. Der Maro bleiben nur noch zwei Wochen, um einen Insolvenzplan zu verabschieden.
VM

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