Die echte Uschi Glas. Sie sagt: „Ich will die Menschen warnen.“ © DPA
Ein Ausschnitt aus dem Fake-Video mit Uschi Glas, das gerade im Internet kursiert.
München – Sie sieht aus wie Uschi, sie spricht wie Uschi, sie lächelt wie Uschi – aber es ist nicht Uschi Glas! Bis vor Kurzem kursierte ein Video auf Facebook, in dem die berühmte Schauspielerin für eine Arthrose-Salbe warb mit den Worten: „Ich habe seit 20 Jahren Knieprobleme. Im Alter von 45 Jahren wurde bei mir Arthrose diagnostiziert.“
Aber das ist alles falsch. „Das stimmt nicht! Das bin nicht ich und ich habe auch keine Knieprobleme oder Arthrose“, sagt die Schauspielerin. „Dieses Video wurde mit KI, also mit Künstlicher Intelligenz, erzeugt“ , sagt die 80-Jährige, als wir die Schauspielerin am Telefon am Flughafen erreichen. „Ich bin entsetzt und wütend.“
Vor zwei Tagen ploppte das Werbe-Filmchen plötzlich auf ihrem Handy auf. Ein befreundetes Ehepaar fand das Video durch Zufall im Netz. „Als ich es zum ersten Mal sah, war ich erschüttert. Es ist mir verblüffend ähnlich. Vor allem die Stimme, der Tonfall, es ist auf den ersten Blick nicht von mir zu unterscheiden. Ich bekomme heute noch Gänsehaut.“ Nur auf den zweiten Blick und beim erneuten Abspielen, hätte man merken können, dass was nicht stimmt“, sagt Uschi Glas. Und nur Menschen, die sie sehr gut kennen, wie zum Beispiel meine Tochter, haben den Betrug sofort erkannt.“
Der „Quatsch mit der Arthrose“, wie Glas sagt, ist frei erfunden. Im Video, sagt Glas, dass sie nur mithilfe der Salbe wieder gehen könne und geheilt wurde. „Sie müssen dringend auf den Link klicken“, fordert die Fake-Uschi auf.
„Die Betrüger wollen mit allen Mitteln ihre Salbe verkaufen“, sagt die richtige Uschi. In dem Video wird auch ein renommierter Orthopäde aus Wien genannt. „Er war von dem Video genauso entsetzt wie ich.“ Die Schauspielerin geht mit dem KI-Fake offen um. Denn: „Ich will die Menschen warnen. Heute ist es mir passiert, morgen jemand anders.“ Die Müncherin hat den Betrug sofort ihrem Anwalt übergeben. „Aber das wird schwierig, die Kanäle gehen irgendwo nach China oder Albanien.“ MARIA ZSOLNAY