„Das ist ja mal eine Frechheit!“, schimpfte der tropfnasse Waldemar. Mein Waschbärfreund und ich saßen schlotternd im Nieselregen auf einem Ast. Vor uns stolzierte ein kleines, weißes Hündchen vorbei. Das Frauchen schützte ihren Wauzi mit einem Regenschirm vor dem herunterprasselnden Regen. Waldemar ächzte: „Das ist so unfair. Die Haustiere werden vor dem Regen geschützt, dürfen in warmen Häusern leben und bekommen die leckersten Speisen kredenzt. Und wir? Wir sitzen schlotternd im Wald!“
Ich quakte: „Das Leben ist hart und unfair. Wir sind eben keine Haustiere, sondern Wildtiere.“ Waldemar brummelte: „Was haben denn Hunde und Katzen, das ich nicht habe?“ Ich antwortete quakend: „Diese Haustiere sind domestiziert. Das heißt, dass sie durch Züchtungen so entwickelt wurden, dass sie für den Menschen nützlich und nicht gefährlich sind.“ Waldemar schwärmte stolz: „Und wir Wildtiere sind das Original.“ Ich quakte: „Genau. Wildtiere kann man zwar zähmen, sie werden aber nie zum Haustier. Immer wieder gibt es Situationen, in denen beispielsweise Zirkuslöwen ihre Dompteure angreifen. In ihnen steckt immer das Wildtier, das jagen, kämpfen und fliehen will.“
Eure Paula