Mit einem Hubschrauber wurde der Verletzte aus dem Waldgebiet ausgeflogen. © fib
Mühldorf – Beim Klettern auf den Überresten eines ehemaligen KZ-Außenlagers im Waldgebiet Mühldorfer Hart hat sich ein etwa 40-jähriger Mann schwer verletzt. Er war ursprünglich mit zwei Begleitern mit Quads im Wald unterwegs. Die Männer aus dem südlichen Landkreis Rottal-Inn legten nach einigem Hin- und Herfahren dann aber eine Pause ein. In dem Wald stehen Betonfundamente, die 1944/45 KZ-Häftlinge des nahen Mühldorfer Außenlagers errichten mussten. Unter den Bunkerbögen sollte das Düsenflugzeug Me262 gefertigt werden, so der Plan. Es kam nicht mehr dazu, doch die Todeszahl beim Bau des Bunkers war vierstellig. Einen Kilometer von den Überresten der Rüstungsbunkern gibt es eine Gedenkstätte.
Zwar warnen Schildern davor, auf den Betonfundamenten herumzuklettern. Doch das wird oft missachtet. Auch der Mann ließ sich nicht abhalten. Prompt stürzte er und fiel in ein herausstehendes Bewährungseisen, wobei er sich eine tiefe Stichverletzung zuzog.
Der alarmierte Notarzt forderte in dem unwegsamen Gelände die Ampfinger Feuerwehr und den Rettungshubschrauber Christoph 15 aus Straubing an. Mit einer Trage wurde der schwerverletzte Mann in den Hubschrauber hoch gezogen und in eine Traunsteiner Klinik geflogen. Ob das Klettern im historisch sensiblen Gebiet für den Verunglückten juristische Folgen haben wird, konnte ein Polizeisprecher gestern nicht sagen. Das Betreten des Geländes sei jedenfalls nicht verboten.
DW/FIB