Nach Großbrand: Familie fürchtet Obdachlosigkeit

von Redaktion

Neun Menschen leben in einer engen Notunterkunft – ihre Freisinger Wohnung ist länger unbewohnbar

Die Freisinger Familie Pedrosa lebt seit einem Wohnungsbrand in einer Notunterkunft. © Forster

Freising – „Im Kinderzimmer brennt’s!“ – Mit diesem Schrei beginnt am 7. Mai der Albtraum der Freisinger Familie Pedrosa. An jenem Nachmittag befinden sich die Kinder alleine in der Wohnung an der Rotkreuzstraße, der Vater fährt die Mutter gerade in die Arbeit. Tochter Beatriz, mit 16 Jahren die Älteste der sieben Kinder, packt daheim ihre weinenden Geschwister und das Handy und flüchtet aus der Wohnung ins Freie. Draußen klingelt sie dann bei den Nachbarn Sturm, um alle zu warnen, parallel dazu wählt sie die „112“.

Seit dem Wohnungsbrand lebt die neunköpfige Freisinger Familie auf engstem Raum in einer Notunterkunft. Hoffnung gibt nun eine Spendenaktion von Freunden.

In der ersten Nacht kommt die Großfamilie bei Angehörigen und Freunden unter, dann wird ihnen von der Stadt Freising eine Notunterkunft bereitgestellt. Die neunköpfige Familie mit portugiesischen Wurzeln haust in zwei engen Schlafzimmern mit Stockbetten mit dünnen Matratzen. Außerdem haben sie einen kleinen Gemeinschaftsraum mit Spülnische und zwei Kochplatten zur Verfügung.

Nachgefragt bei der Stadtverwaltung Freising, sagt Hauptamtsleiter Rupert Widmann: „Die ärgsten Befürchtungen der Obdachlosigkeit können wir der Familie nehmen, sie kann in der Notunterkunft so lange bleiben, wie es nötig ist.“ Derzeit werde die ausgebrannte Wohnung von Gutachtern geprüft – „auch hinsichtlich der Statik aufgrund der starken Hitzeentwicklung“. Nach der Freigabe durch Sachverständige, so Widmann, könne die Wohnung saniert werden. „Die wird aber nicht vor Herbst fertig sein.“ Eine größere Bleibe sei leider nicht frei.

Das Schicksal der Familie Pedrosa rührte auch Natalie Thäns, deren Tochter mit der 14-jährigen Patricia Pedrosa in eine Schulklasse geht. Gemeinsam mit der Lehrerin der Mädchen hatte Natalie Thäns nun eine Online-Spendenaktion gestartet. Unter gofund.me/ee58cff9 wird Geld gesammelt. Dass nach zwei Tagen bereits über 1500 Euro zugesagt wurden, freut sie. „Die Lage der Familie ist total fürchterlich“, sagt die 51-Jährige . ARMIN FORSTER

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