Das Unwetter in Kitzingen betraf auch die Bahn. © NEWS5
Würzburg/Nürnberg – Eine bayern- und bundesweit wichtige Bahn-Fernverbindung ist durch das Unwetter vor zehn Tagen schwer beschädigt worden. Sie bleibt noch rund 14 Tage gesperrt. Starke Regenfälle waren nicht nur in Schwaben und Oberbayern niedergegangen, sondern auch im unterfränkischen Landkreis Kitzingen. Dabei entstanden 20 Millionen Euro Schaden – den Schaden bei der Bahn nicht eingerechnet. Denn die Regenfälle hatten zwischen Dettelbach und Kitzingen die Gleisinfrastruktur „schwer beschädigt“, wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage unserer Zeitung jetzt mitteilte. Dabei seien die Gleise unterspült worden und der Hang unterhalb der Gleise ins Rutschen geraten.
Nun müsse „der Damm stabilisiert und teilweise neu aufgebaut werden“, so die Bahnsprecherin. Gutachter würden vor Ort den Schaden bewerten.
Die Auswirkungen sind gravierend. „Nach aktuellem Stand kann der Zugbetrieb erst ab dem 24. Juni wieder aufgenommen werden.“ Nürnberg-Würzburg ist eine wichtige ICE-Strecke für Züge Richtung Hamburg und Frankfurt und auch für den Güterverkehr. Nun müssen die Züge über Ansbach umgeleitet werden, die ICE benötigen dafür fast eine halbe Stunde länger. Oft gibt es noch größere Verspätungen, da die Züge regelrecht im Stau stehen.
Am Sonntag kam noch eine längere Stellwerkstörung bei Nürnberg hinzu, so dass es bis zu drei Stunden Verspätungen gab.
Im Nahverkehr sind derzeit keine Zugfahrten der RE 10 zwischen Kitzingen und Würzburg möglich. Ein Ersatzverkehr per Bus ist eingerichtet. Auch die Strecke zwischen München–Memmingen–Lindau zwischen Buchloe und Memmingen ist weiterhin wegen eines Erdrutsches unterbrochen – mit Folgen für den Regionalverkehr. Auch die ECE-Züge München–Zürich fahren nicht. DIRK WALTER