Schliersee: Messerangriff auf SEK-Beamten

von Redaktion

49-Jähriger verletzt Mann in Supermarkt schwer – Bei der Festnahme sticht er auf Polizisten ein

Im kleinen Schliersee (6500 Einwohner) kam es zu einem gefährlichen Polizeieinsatz. © Thomas Plettenberg

Schliersee – Dramatische Szenen in Schliersee. Am Freitag, um kurz nach 15 Uhr, geht bei der Polizei ein Notruf ein. In einem Supermarkt in der Ortsmitte hat ein 49-jähriger Mann einen 84-Jährigen zu Boden gestoßen. Unmittelbar nach der Tat flüchtet der Mann in seine nahegelegene Wohnung. Sein Opfer kommt mit schweren, aber nicht lebensbedrohlichen Verletzungen am Kopf ins Krankenhaus.

Währenddessen ist die Polizei bereits bei der Wohnung des Tatverdächtigen eingetroffen. Dort aber eskaliert die Situation. „Der Tatverdächtige drohte, ein Messer gegen die Beamten einzusetzen“, schreibt Daniel Katz, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, später in seiner Mitteilung. Nun übernehmen die Beamten aus Rosenheim die Einsatzleitung und fordern Beamte des Spezialkommandos Südbayern (SEK) an.

Kurz nach Eintreffen des Spezialkräfte wurde das Haus umstellt, dann erfolgte die Festnahme. Dabei zeigte sich: Mit ihrer Einschätzung, wie gefährlich dieser Mann war, lagen die Beamten richtig. Mehrfach, so schildert es Katz, habe der 49-Jährige auf den SEK-Beamten mit einem Messer eingestochen. „Nur aufgrund der Schutzausrüstung blieben alle eingesetzten Beamten unverletzt.“ Es ist 18 Uhr, rund drei Stunden nach dem Notruf, als die Lage „bereinigt“ ist, wie Katz formuliert.

Am Samstag wird der Tatverdächtige aus Schliersee dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser verfügt die Unterbringung des 49-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus. Die Ermittlungen dauern an. Viele Hintergründe der Tat, so Katz, seien unklar, unter anderem das Motiv. „Wir können in den Mann nicht reinschauen, es gab keine Vorgeschichte“, so der Polizeisprecher. Mit dem 84-Jährigen sei der Schlierseer rein zufällig zusammengestoßen. „Er hat ihn unvermittelt und ohne einen vorherigen Streit zu Boden gestoßen.“ Allerdings ist der Tatverdächtige in der Vergangenheit schon mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. „Aber“, betont Katz, „nicht mit derartigen Delikten. nicht mit Kapitalverbrechen“.
NAP

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